Die psychodynamische Theorie ist eigentlich eine Sammlung psychologischer Theorien. Sie betonen die Bedeutung von Trieben und anderen Kräften für das menschliche Funktionieren, insbesondere von unbewussten Trieben. Der Ansatz geht davon aus, dass Kindheitserfahrungen die Grundlage für die Persönlichkeit und Beziehungen eines Erwachsenen sind.
Die psychodynamische Theorie hat ihren Ursprung in Freuds psychoanalytischen Theorien. Sie schließt alle Theorien ein, die auf ihren Ideen basieren, einschließlich derer von Anna Freud, Erik Erikson und Carl Jung.
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Zwischen den späten 1890er und 1930er Jahren entwickelte Sigmund Freud verschiedene psychologische Theorien. Sie basierten auf seinen Erfahrungen mit Patienten während der Therapie. Er nannte seinen Ansatz psychoanalytische Therapie. Seine Ideen wurden durch seine Bücher wie „Die Traumdeutung“ populär gemacht.
1909 reisten er und seine Kollegen in die USA, hielten Vorträge über Psychoanalyse und verbreiteten so Freuds Ideen weiter. In den folgenden Jahren fanden regelmäßig Treffen statt, um psychoanalytische Theorien und Anwendungen zu diskutieren.
Freud beeinflusste mehrere wichtige psychologische Denker. Dazu gehörten Carl Jung und Alfred Adler.
Es war Freud, der als Erster den Begriff Psychodynamik einführte. Er stellte fest, dass seine Patienten psychologische Symptome aufwiesen, die keiner biologischen Grundlage entbehrten. Diese Patienten waren jedoch trotz ihrer bewussten Bemühungen nicht in der Lage, ihre Symptome zu stoppen.
Freud kam zu dem Schluss, dass Symptome, wenn sie nicht durch bewussten Willen verhindert werden können, aus dem Unbewussten entstehen müssen. Die Symptome waren also das Ergebnis des Widerstands des Unbewussten gegen den bewussten Willen. Es war eine Interaktion, die er „psychodynamisch“ nannte.
Die psychodynamische Theorie wurde so formuliert, dass sie alle Theorien umfasst, die sich aus Freuds Grundprinzipien ableiten. Daher werden die Begriffe psychoanalytisch und psychodynamisch häufig synonym verwendet.
Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied: Der Begriff Psychoanalytik bezieht sich nur auf die von Freud entwickelten Theorien. Der Begriff Psychodynamik bezieht sich auf Freuds Theorien und solche, die auf seinen Ideen basieren. Dazu gehören Erik Eriksons psychosoziale Theorie der menschlichen Entwicklung und Jungs Konzept der Archetypen.
Tatsächlich fallen viele Theorien unter die psychodynamische Theorie, die oft eher als Ansatz oder Perspektive denn als Theorie bezeichnet wird.